Vorurteile entstehen im Kopf

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(c) Michael (a.k.a. moik) McCullough:  Head  (CC BY 2.0)

Vorurteile haben oftmals nicht mal was mit der Realität zu tun und dennoch hat sie jede*r von uns. Doch woher stammen die eigentlich und warum sind es teilweise die gleichen wie noch vor 50 Jahren? Am wichtigsten ist jedoch die Frage: Wie kann ich sie überwinden? Die Story-Teller geben einen Einblick in ihre Sichtweise.

Vorurteile entstehen im Kopf. Wir lernen von kleinauf von unserem Umfeld das Leben kennen. Eltern leben uns etwas vor und Eltern sind die ersten Vorbilder. Wir bekommen Werte vermittelt und entwickeln dadurch unsere Denkweise. Oft enspricht diese Denkweise dem, was wir beigebracht bekommen. Eltern haben immer Recht, also glauben wir, was sie uns beibringen. Über die Jahrzehnte haben sich Weltbilder und Werte weiterentwickelt. Aber Einiges ist so festgefahren, dass es immer noch vorsinnflutartig erscheint. Es ist sehr einfach ein Vorurteil zu bilden. Und es braucht schon Stärke gegen eine vermeintlich allgemeine Meinung anzudenken.

Manche Vorurteile enstehen auch aufgrund von Negativerfahrungen, die wir machen, z.B. mit einer Person, die einen anderen Lebensstil als man selbst hat. Dann denken wir, alle mit dieser Lebenseinstellung sind gleich. Wir haben ständig den Drang, alles zu erklären und zu begründen. Oft sehen wir aber nur schwarz und weiß und übersehen, dass es noch viele Farben dazwischen gibt. Man packt alles einheitlich in eine Schublade. Einfach, um sich nicht mehr weiter mit einem Klischee oder einer Sache auseinanderzusetzen. So schaffen wir uns eine Erklärung für etwas, das wir vielleicht eigentlich nicht wirklich verstehen, oder was nicht ins Wertesystem oder ins eigene Weltbild passt. Eine Abwehrhaltung, die verhindert, tiefer in etwas einzudringen. So bleiben wir oberflächlich und unnahbar.

Sich vom Gegenteil eines Vorurteils überzeugen zu lassen, würde bedeuten, dass man selbst Unrecht hatte. Wer möchte sich das schon eingestehen? Nur wenige. Aber auch die wenigen sind in der Lage Fortschritte im Denken zu erwirken. Vielleicht sind wir irgendwann frei von diesem Gedankenknast, aber das wird noch viele Gedanken lang dauern.

Menschen mit Behinderung haben was zu sagen! Wir Story Teller sind die inklusive Schreibwerkstatt Story Teller aus Hamburg. Mit unseren Texten möchten wir von unseren Erfahrungen berichten, Denkanstöße geben und Selbstermächtigung voranbringen.