Der wankende Fels

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(c) theodora.lumi:  12/365 - Ein Lachen  (CC BY-NC 2.0)

Selbst die Stärksten brauchen manchmal eine Schulter zum Anlehnen. So geht es auch unserem Autor Nev. Der junge Mann hat in seinem Leben schon viele Hindernisse überwunden und geht seinen eigenen Weg. Wie schwer es sein kann, beschreibt er in diesem Text.

Was passiert, wenn wir vergessen, uns um uns selbst zu kümmern?!
Unser Alltag, ja unser Leben dreht sich um tausende und abertausende Dinge. Man verliert den Überblick, weil man hier und da an den unterschiedlichsten Baustellen arbeitet.

In meinem letzten Beitrag ging es um den Fokus auf die schönen Momente und Ereignisse. Aber was ist, wenn die Naivität – diese Rosarote Brille des Leben – uns die klare Sicht auf essentielle Sachen völlig vernebelt? Ich – der grenzenlose Optimist mit der Einstellung: „Das biegt sich schon zurecht. Das wird schon gut!“– selbst ich muss mittlerweile feststellen, dass man seine geglaubte Sicherheit und Geborgenheit in Nullkommanix aus den Augen und auch ab und an den Boden unter den Füßen verliert. Prioritäten zu setzen. Struktur in sein Dasein zu bringen. Auch mal an sich selbst denken. Ja, auch das gehört dazu, zum Leben!

Ich bin der Meinung, dass eine gesunde Portion Egoismus einen Menschen ausmacht. Wenn nicht wir an uns denken, wer dann?! Einige sind hilfsbereit und liebevoll. Geben, wo sie nur können. Zeigen nach Außen die harte Schale, signalisieren den Fels in der Brandung. Doch gerade diese Menschen rufen, nein, sie schreien insgeheim nach Hilfe und Zuwendung. Nach einem Polster, dass sie nur für einen kleinen Moment auffängt und das ihnen dann einmal sagt: „Es wird alles gut!“

Letztendlich sind es wir selbst. Wir ganz allein, die unser Sein bestimmen. In welche Richtung wir lenken. Was wir aus unseren Möglichkeiten machen. Wir müssen niemandem Rechenschaft ablegen, warum wir dieses oder jenes tun. Solange man vor den Spiegel treten und sich in die Augen sehen kann und sich nichts, aber auch nichts vorzuwerfen hat, ist der ganze andere Blödsinn vollkommen gleich.

Man muss leben. Ja, aber ohne das Überleben gibt es auch kein Leben.

-NevSamuel-

 

Mehr dazu:

  • Nimm dein Schicksal selbst in die Hand – so wie Nev und Bahar. In ihrem Poetry-Slam-Text Ich bin hier! erklärt die Autorin, warum es so wichtig ist, sich selbst ernst zu nehmen.
  • Freunschaft ist… das Beste, wenn dir mal alles zu viel wird. Ein Text von Was geht Almanya.

Ich bin NevSamuel und komme aus einem kleinen Dorf im Süden Brandenburgs. MeinTestgelände nutze ich als Plattform um mich mitzuteilen, Anregungen zu geben und selbst Dinge zu verarbeiten.