Als kleiner Junge hatte ich eine Puppe

Puppe

Geschlechterrollen, muss das sein?
NEIN. Sie sind jedoch da.
Ein Kampf dagegen, ganz allein. Muss das sein?
NEIN! Jedoch: Wo stehen diese Geschlechterrollen fest und geschrieben? Das ist schwer zu definieren; eigentlich überall. Die, die im eigenen Kopf fest verankert sind, die möchte ich lösen; größtenteils. Eine schwierige Aufgabe! Immer wieder steht sie vor mir: die Angst vor dem Verlust der Anerkennung durch andere, wenn ich nicht mitspiele. Und so manches ist tiefst in mir verankert. Wie werde ich es los? Ich hab gelernt: ich muss sanfter und rücksichtsvoller mit Menschen weiblichen Geschlechts umgehen als mit Menschen männlichen Geschlechts. Dies steckt so tief in mir, dass meine Erfahrung es nicht auflösen kann.

Die Idee ein Kleid oder Rock zu tragen und/oder mich zu schminken ist mir zuwider. Wie weit spielt da die Geschlechterrolle eine Rolle oder ist das nur einfach nicht mein Stil? Als kleiner Junge hatte ich eine Puppe, spielte mit ihr. Was mir mit der Zeit immer unangenehmer wurde, bis ich sie vor den Blicken anderer versteckt habe. Jedoch weggeben mochte ich sie auch nicht.

Meine männliche Rolle durfte ich in meiner Kindheit auch nie spielen, ich könnte ja mich und andere verletzen. Keine Ahnung habend von meinem Körper und seinen Möglichkeiten, kein kreatives Lernen. So wurde ich zum zurückhaltenden „Schwächling“.

In der Kreativität sehe ich eine große Möglichkeit aus den festgelegten Geschlechterrollen auszubrechen. ICH BIN DABEI!

Als Nachsatz ist mir noch bewusst geworden, ich lasse mich gerne nach der Arbeit von meiner Freundin bedienen. Manchmal ist es mir unangenehm, weil ich dann voll in der spießigen Männerrolle bin. Jedoch wenn wir uns beide zu diesem Zeitpunkt in den Rollen wohlfühlen, WARUM NICHT?

Menschen mit Behinderung haben was zu sagen! Wir Story Teller sind die inklusive Schreibwerkstatt Story Teller aus Hamburg. Mit unseren Texten möchten wir von unseren Erfahrungen berichten, Denkanstöße geben und Selbstermächtigung voranbringen.