Bevor man sich über Gott und die Welt aufregt, einfach mal bei sich selbst anfangen: Melanie von den Story-Tellern hat’s getan. Ganz ehrlich analysiert sie ihre Stärken und Schwächen, denkt über die Person nach, die sie ist – und die sie gern wäre. That’s a rebel!
Ich bin mit meinem Leben unzufrieden, mit der Politik, aber auch mit der Gesellschaft. Man könnte so vieles besser machen. Aber auch in meinem Leben könnte vieles besser laufen.
Ich fange bei mir an. Was mich alles ärgert und was ich verändern möchte:
Ich ärger mich oft über mich selbst. Ich wäre gern selbstbewusster und frecher. Ich würde gerne viel öfter meine Meinung sagen. Ich wäre gern schlagfertig, würde gern mit frechen Sprüchen zurückkontern können. Aber leider bin ich oft viel zu lieb und zu nett und lasse mir alles gefallen. Ich fresse viel in mich hinein. Manchmal möchte ich meine Wut laut herausschreien.
Man soll immer fröhlich, gut gelaunt, albern und cool sein. Man soll funktionieren. Aber ich kann einfach nicht immer nur fröhlich und gut gelaunt sein. Ich habe auch mal schlechte Laune, bin unausgeschlafen oder psychisch nicht gut drauf.
Oft ärgere ich mich auch über meine Arbeit. Hier geht es ziemlich chaotisch zu. Manchmal habe ich auch das Gefühl nicht ernst genommen zu werden. Manchmal fühle ich mich wie ein Spielball. Ich habe die Nase voll davon. Ich möchte mit meinen Gefühlen ernst genommen werden, und es gibt nur wenige Leute, die das tun. Manchmal fühle ich mich wie eine Außerirdische, sonderbar und unverstanden. Manchmal habe ich so eine starke Wut, dass ich am liebsten alles kaputtmachen würde. Stiftebecher, Stühle, Geschirr. Ich möchte mal meine ganze Wut herauslassen. Manchmal fühle ich mich überfordert; manchmal fühle ich mich unterfordert und will mehr. Manchmal will ich im Mittelpunkt stehen und Aufmerksamkeit bekommen wie ein Star. Manchmal fühle ich mich leer und ausgepowert und habe zu nichts richtig Lust. Manchmal finde ich mich und mein Leben langweilig und sehne mich nach Abenteuern. Bestimmt finden mich viele Leute langweilig. Ich bin immer nur die spießige, langweilige Melanie, die lieb und zu nett ist, denken bestimmt alle. Aber ich will eine Rebellin sein, die auch mal frech ist, eine eigene Meinung hat und auf den Tisch hauen kann.
Ich will mich nicht immer über mich selber ärgern. Ich habe Talente. Ich kann zeichnen, schauspielern und sehr gut vorlesen. Ich will an meine Talente glauben. Ich möchte mich weniger darum scheren, was andere von mir denken. Ich will schreien: Ich will eine Rebellin sein!
Mehr dazu:
- „Rebel girl, rebel girl, rebel girl, you are the queen of my world“ – der Soundtrack zum Rebellieren kommt von Bikini Kill!
- Und in diesem Text verraten dir die Story-Teller, wie es dir gelingt, du selbst zu sein.