Keine Energie für Fairplay? Ein außerplanmäßiger Beitrag.

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Position zum transfeindlichen Angriff auf FaulenzA während des Spiels SV Babelsberg 03 gegen FC Energie Cottbus am Sonntag den 31.10.2021. FaulenzA, meinTestgelände steht uneingeschränkt hinter dir.

Wir sind schockiert und wütend über den transfeindlichen Angriff auf die Künstlerin FaulenzA beim Spiel Cottbus gegen Babelsberg letzten Sonntag (31.10). Im Fanblock von Energie Cottbus war ein großes Banner mit dem Gesicht FaulenzAs, die Mitglied bei SV Babelsberg 03 ist, zu sehen. Daneben waren die Schriftzüge „Eure Daten sind uns scheissegal“ und „Sind eure Fressen doch die größte Qual“ zu lesen. Wir verstehen dies als offene Aufforderung zur Gewalt.
Bereits in der Vergangenheit ist Energie Cottbus durch gewaltbereite Fans aufgefallen. Und auch diesen Sonntag wurde nicht nur FaulenzA transfeindlich & misogyn angegriffen, sondern auch ein Mitarbeiter des SV Babelsberg von einem Cottbus Fan ins Gesicht geschlagen.

Fußballspiele sollten Orte der freundschaftlichen Rivalität sein, des Austauschs und Fairplays. Nicht des Hasses und Mobbings.

Das Banner, das FaulenzAs Gesicht im Energie Fanblock zeigte, war handgemalt und wirft die Frage auf, was in Menschen vorgeht, die so viel Zeit investieren, um ein einzelnes Mitglied der gegnerischen Mannschaft zu exponieren und anzugreifen.

Am Dienstag haben wir die Beauftragte für Vielfalt und Toleranz und den Beauftragten für Fans von FC Energie Cottbus per Mail um Stellungnahme gebeten.

Auf seiner Internetseite schreibt der Verein:
„[…] unser aller Herzensverein steht seit jeher für Fairness, Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz und lehnt jegliche Formen von Diskriminierung, Rassismus oder Gewalt konsequent ab. Abschätzige, diffamierende, politisch motivierte und beleidigende Äußerungen gegenüber unseren Gästen im Stadion der Freundschaft sowie unseren Gastgebern auswärts können und werden wir nicht dulden. Mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten werden wir dafür Sorge tragen, dass derartige Gebaren in unserem „Wohnzimmer“ und allen Spielstätten an denen wir sportlich aktiv sind nicht mehr zu hören und zu sehen sein werden.“

Energie Cottbus hat nun die Möglichkeit unter Beweis zu stellen, dass diese Haltung mehr als nur ein Lippenbekenntnis ist.

Zum jetzigen Zeitpunkt warten wir noch auf die Stellungnahme durch den Verein.

Hier die Stellungnahme des Fan Clubs Babelsqueers:

TRANSFEINDLICHE FANCHOREO MIT FAULENZA-BANNER IN COTTBUS
Beim Babelsberg-Spiel in Cottbus gab es Sonntag eine transfeindliche Choreo mit einem Doppelhalter, auf dem die transweibliche Musikerin und Aktivistin FaulenzA gemalt war.
Daneben fand sich das Spruchband „Eure Daten sind uns scheissegal, sind eure Fressen doch die größte Qual“
Das Spiel wurde von Babelsbergfans boykottiert, weil Cottbus die Daten der Gästefans als Corona-Maßnahme sammelt. Mit dem FaulenzA-Bild beziehen sich die Cottbusser auf FaulenzA’s Musikvideo „Babelsberg Fussballfans“, was von vielen Nazis und Mackern aus der Fussballszene gehatet wurde. Wir solidarisieren uns mit FaulenzA. Transfeindlichkeit und Diskriminierung trifft uns alle. Wir wünschen uns eine Fussballkultur, in der alle Menschen willkommen sind, unabhängig ihrer Identität, Sexualität, Hautfarbe, Herkunft, und, und, und!
Gegen Transmisogynie in Cottbus und anderswo!

~Babelsqueers (babelsqueers@riseup.net)

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Auch die taz berichtet über den Vorfall, den Artikel findest du hier