Heute stellen wir eine neue Autorin vor: Sara. Ihr erster Beitrag ist ein Gedicht mit dem Namen “Λέσβου” (dt. Lesbos) und handelt von den Schmerzen unerhörter Liebe. „Ich liebe dich, bitte erhöre mich. Du würdest nicht jemand anderen lieben – oder würdest du?”
Λέσβου
Meine erste Impression:
grau, unsicher, spießig.
Meine zweite Impression:
rot, tragisch, atemberaubend.
Dein liebliches Lächeln,
Süßer Schmerz in deinen Augen.
Ich sah dein Leiden tagein,
die Dämonen auf deinen Schultern.
Du gabst mir unendlichen Überschwang.
Kraft, die Berge zu bewegen,
Kraft, den Ozean zu orchestrieren.
Die Nächte waren lichtdurchflutet mit dir.
Zigaretten auf Dächern, purpurne Himmel,
dein Gesicht auf meinem Schoß.
Du bist elektrisch, ich brenne lichterloh.
Doch meine Seele, sie schmerzt bitterlich,
dein Herz es ist vergeben.
Deine Hand in ihrer,
dein Mund auf ihrem.
Erlogen, erdrückend, erschlagen,
ein Produkt meiner Fantasie.
Du würdest nicht jemand anderen lieben
oder würdest du?
Ihr Blick schreit, dass sie für dich sterben wird.
Alles, wonach du dich verzehrst.
Du liebst sie, du liebst sie, du liebst sie.
Was bleibt für mich zurück?
Unglückselig in meinen Tränen versinken?
Verzweifelt von einer Brücke springen?
Dich gar verdrängen?
Alles, was ich realisiere, ist eine Schlacht.
Deine Augen, sie verschlucken mich,
hilf mir zu Atem zu schöpfen.
Ist noch ein Fragment von mir übrig?
Oder ist dein Blick, einzig was ich spüre?
Ich brenne von Minute zu Minute.
Wie lange dauert es, bis meine Seele verglüht?
Wie erlange ich endgültige Erlösung?
Du wirst nie mir gehören.
Es ist wertlos, wie spürbar du mir vertraust,
unbedeutend, wie dringend ich dich brauche.
Ich bin machtlos, eine Marionette,
die Stricke sind unsichtbar für dich.
Zum Glück sind sie in deiner Hand,
sonst wäre mein Puls längst erlischt.
Sei meine Gnade,
sei mein Segen.
Sie wird dich nie ehren wie ich.
Ich möchte schreien, bis ich verstumme.
Ich möchte fallen, bis ich fliege.
Ich möchte dich und jede einzelne Emotion.
Wie viele Nächte dauert es an,
bis du realisierst, dass ich verbrenne?
Dein Lächeln stoppt meinen Atem.
Dein Geruch stoppt meinen Puls.
Du könntest die Stärksten in die Knie zwingen.
Du bist meine einzige Vision
und der Glaube verschwindet nicht,
ebenso wie der Zauber in deinen Augen.
Wie trauere ich um dich,
wenn du nie die meine warst?
Wir sind erlesen und wunderlich,
bist du sicher, dass du sie wählen möchtest?
Du verdienst das Vermögen des Kosmos
und wenn sie es dir nicht schenkt, werde ich es.
Niemand ist deiner würdig,
du scheinst es nicht wahrzunehmen.
Ich ertrage es nie und nimmer,
dich nicht berühren zu dürfen.
Deine Lippen sind ein Gemälde,
makellos wie der Himmel im Sommer.
Küss mich,
bis ich an dir vergehe.
War die Nächte nicht lichtdurchflutet,
als du in meinen Armen warst?
Ich liebe dich,
bitte erhöre mich.