Nachdem in den letzten Wochen viel über die Weltmeisterschaft in Katar, Armbinden und Gesten des deutschen Männernationalteams diskutiert wurde, hat dies mit dem Ausscheiden des Teams merklich nachgelassen. Wir haben trotzdem bei unseren Autor*innen nachgefragt, wie sie das Turnier wahrnehmen und welche Gedanken sie dazu haben. Den Anfang macht eine neue Autorin: Sophia aus Leipzig.
„Menschenrechte sind nicht verhandelbar“
Wieso aber, wenn es um Frauen geht?
„Jeder Mensch muss sich in seinem Staat frei entfalten dürfen und geschützt werden“
Wieso aber nicht, wenn es um queere Personen geht?
„Jeder Mensch hat das Recht, Rechte zu haben“
Wieso aber keine Gastarbeiterinnen?
„Andere Länder, andere Sitten“
Wieso aber, wenn ganzen Menschengruppen ihre Würde abgesprochen wird?
„Ein internationales Sportevent ist losgelöst von der politisch-gesellschaftlichen Situation in einem Land zu betrachten“
Wieso aber, wenn durch dein Wegschauen das Leid der Betroffenen billigend in Kauf genommen wird?
Ist es das wert, wenn wir etwas unterstützen, was den Grundsätzen unseres Verständnisses von Demokratie so fundamental widerspricht? Jeder, der eine solche Veranstaltung unterstützt, zeigt, welchen Stellenwert der Konsum für ihn verglichen mit den Freiheitsrechten, insbesondere der Menschenwürde, einnimmt.
Somit bekräftigt er Staaten, in denen die Rechte des Einzelnen nicht beachtet werden oder nicht existent sind.
Selbst das Privileg zu haben, in einer freiheitlichen Demokratie zu leben, sollte einem die Augen dafür öffnen, dass es keine Weltmeisterschaft wert ist, anderen ihre Rechte, die alleine durch das Mensch-Sein entstehen, abzuerkennen.
„Eine Person wird da nichts ändern“
Wieso aber, wenn es Hunderttausende so sehen?