Moxxies Schule ist vergleichsweise offen für LSBTIQ* – und dennoch gibt es viel, was den Schulalltag für them schwierig macht.
Hallo erstmal, meine Name ist Moxxie, ich bin 17 Jahre alt und identifiziere mich als Non-binary, bzw. Genderfluid und ich möchte über die Gleichberechtigung von Transgendern in der Schule schreiben. Das Outing an meiner war nicht schwer, ich war und bin mir meiner Identität recht sicher und wusste, dass nichts falsch daran ist Transgender zu sein. Meine Schule ist zudem vergleichsweise sehr offen was die LGBGQIA+ Community angeht. Dennoch gibt es in meinem Schulalltag immer wieder Probleme und für mich unangenehme Situationen. Angefangen beim Toilettengang. Unsere Schule hat keine genderneutralen Toiletten. Da ich mich bevorzug feminin kleide, gehe ich auf die Damentoilette, was sich allerdings jedesmal ein bisschen falsch und entwürdigend anfühlt. Das ist doch unfair, oder nicht? Es fühlt sich für mich jedes Mal so an, als ob man mir meine Identität absprechen wolle. Das Problem mit den Toilette trägt auch zum nächsten Punkt bei: Ich fühle mich als Transgender unglaublich unsichtbar, so als würde niemand wirklich anerkennen, dass ich trans bin. Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin mehr als nur meine Geschlechtsidentität und ich will auch nicht anders behandelt werden, aber dauernd sowohl von Lehrer*innen als auch von Mitschüler*innen missgendert, bzw. mit den falschen Pronomen angesprochen zu werden ist auf Dauer wahnsinnig anstrengend. Da kann ich auch noch so oft sagen, dass meine Pronomen he/they sind. Und zu Letzt, die Menschen in der Schule geben mir oft den Eindruck, dass meine Identität und mein daraus folgender Wunsch, richtig gegendert zu werden, zu viel verlangt ist. Ob es nun meine Englischlehrerin ist, die mir weiß machen will, zehn Minuten wären genug, um Schüler*innen das komplexe Thema Transgender zu erklären (Hintergrund: Wir wollten im Unterricht einen Text mit einem genderfluiden Hauptcharacter behandeln, ich wollte dazu erstmal ein bisschen Sensibilität schaffen), oder die Schüler*innen, die mir genervte Blicke zuwerfen, weil ich sie bezüglich meiner Pronomen korrigiere. Transgender sind nicht gleichberechtigt, noch nicht. Wir haben Probleme und Herausforderungen, denen vermutlich Cis-Menschen nie begegnen werden. Umso wichtiger finde ich es, Erfahrungsberichte zu veröffentlichen und zuteilen. Vielleicht kann auch mein Text etwas bewirken.
Habt noch einen schönen Tag,
Moxxie.