Liebe ganz unromantisch. Warum für sabylonica die Liebe mehr Mittel zum Zweck als das größte Glück ist.
Die Liebe, als ungünstiges Mittel den Alltag zu kompensieren, wollen viele Menschen. Doch was steckt dahinter? Die Liebe beginnt damit, dass eine Gewohnheit im Alltag eines Menschen entsteht, diese zu einer Routine wird und schlussendlich zu einer Abhängigkeit führt. Der Mensch in Liebestrance steht abhängig zur anderen Person oder Personen. Liebe entsteht, um die Dinge zu füllen, die man selbst nicht füllen kann, die aber andere dir geben können. Sei es nun Wertschätzung, Aufmerksamkeit oder anderes. Es gibt immer einen Hintergedanken sich zu verlieben. Klar, es passiert und man verliebt sich nicht kontrolliert mit voller Absicht, aber man verliebt sich auch nicht in jeden Menschen, sondern eben nur in die, die diese Leere füllen können. Daran ist nichts verwerflich, aber angemerkt, all dies können auch Freund*innen oder andere Personen, ohne im Kontext der Liebe zu stehen, füllen. Vielmehr mag es dann wohl die Intimität und Zärtlichkeit sein, wonach man sich sehnt, sofern man sexuelle Lüste empfindet. Das Gefühl berührt und im Akt die Fülle zu spüren, sehnliche Dinge, die viele Menschen verspüren wollen. Mag sein, dass eben die Intimität und die Zärtlichkeit für viele eine entscheidende Rolle spielen zu lieben. Die zwei Attribute füllen die Leere und es kann zu einer Gewohnheit, einer Routine und zur Abhängigkeit führen. Der Mensch kann abhängig vom Gefühl, was gegeben wird, werden.
Die Liebe sei wie eine Droge, ein Spruch, den viele unterschreiben würden. Aber wie einem bewusst ist, hört irgendwann die Wirkung einer Droge auf. Entweder es war zum Ausprobieren oder man entwickelt eine Sucht. Der Mensch entwickelt oftmals eine Sucht zur Liebe, nur wird die Wirkung niemals so sein wie beim ersten Mal. Ob nun beim ersten Mal verliebt sein oder bei der Anfangsphase des Liebesprozesses zu einer oder mehreren Personen.
Durch die Menschheitsentwicklung entstanden Bräuche, wie der Bund der Ehe. Diese Menschheitserfindung ist eine Idee, die Liebe, die verspürt wird, fest zu schnüren. Den Menschen ist es wohl wichtig, die Liebe in Grenzen zu halten und es formell zu sichern. Man will die Liebe absichern, sie in Grenzen halten. Wie das mit den Grenzen gemeint ist? Die Liebe kann auf verschiedensten Wegen etwas Großes bewirken, wird aber durch den Bund der Liebe eingeschränkt beziehungsweise wird versucht, die Liebe zu etikettieren, damit sie ja nicht verlischt. Zum krönenden Abschluss wird ein Ring beim jeweils anderen angesteckt, um dem Ganzen Ausdruck zu verleihen.
Das zum ungefähren Prozess der Liebe. Dieser Prozess nun versucht Zugang in der Gesamtheit der Menschen zu finden. Demnach sollen alle Menschen denselben Prozess durchführen. Nur ist dieser Prozess nicht auf alle Menschen zu übertragen, denn alle lieben, wenn überhaupt, auf unterschiedlichste Art und Weise. Da kann ein menschenerfundenes Konzeptbuch der Liebe kein Zugang für alle finden. Nur beginnt seit der frühen Kindheit die wichtige Präsenz dieses Prozesses durch Filme, Umwelt, Schule und andere Einflüsse.
Auch innerhalb der Umwelt ist das Thema präsent und einem entsteht der Druck, diesen Weg gehen zu müssen, dabei erscheint mir beispielsweise dieser Weg für nicht wichtig. Ich zu meinem Teil möchte nicht diesen Prozess erleben. Wenn ich meine Freund*innen befrage, wo sie sich in zehn Jahren sehen, meinen sie, eine Familie gegründet zu haben. Eine Familie, also Kinder bekommen zu haben. Das kann ich mir ebenso wenig vorstellen wie zu heiraten, geschweige denn zu lieben. Wahrscheinlich denken Menschen, dass sie mit Kindern, den seit Anbeginn der Menschheit bestehenden Wunsch, unsterblich sein zu wollen, erfüllen könnten. Und wo ich in zehn Jahren bin, weiß ich nicht. Ich habe die Sorge, dass ich heiraten müsste. Den Weg, den jede*r geht, auch begehen, nur möchte ich das nicht und entscheide für mich selbst meinen eigenen Weg. Mein Weg ist unabhängig von jener Person. Ob sich meine Meinung irgendwann ändern wird, kann ich nicht sagen, aber ich will nicht sagen, dass ich den Weg gehen muss!